Das Grinsen mochte gar nicht mehr weichen aus dem Gesicht von Marc Ganserer: „Absolut geil, der reine Wahnsinn“ kommentierte er begeistert seinen ersten Flug von der Heini-Klopfer-Schanze. Ein Flug von fast 170 Metern und für ihn absolutes Neuland. Der 20-Jährige trainiert unter Peter Rohwein am Stützpunkt Oberstdorf und durfte am Donnerstag zum ersten Mal den langen Anlauf hinunter von der imposanten Flugschanze. Mit seinen Kollegen Daniel Althaus, Michael Hermann und Tobias Bogner hatte er sich in die Riege der offiziellen Vorspringer gereiht. Für die jungen Oberstdorfer Springer ist die Team-Tour die einmalige Chance, das Fluggefühl und den Adrenalinkick, von dem die Weltcup-Springer stets so schwärmen, selbst zu erleben. Ein Feeling, das die vier voll auskosteten. Michi Hermann zeigte sich sehr zufrieden.:“ Fürs erste Mal war das ganz gut, oder?“ Nur Daniel Althaus nahm sich vor, den zweiten Versuch auf alle Fälle zu verbessern .“Das Gefühl ist toll, aber der Sprung war nicht so gut“, meinte er selbstkritisch. Eltern, Geschwister und Freundinnen jedenfalls zitterten vor dem ersten Auftritt ihrer Lieben mehr als die Sportler. Marcs Mutter Viola schaute sich das Ganze aus sicherer Entfernung an „Und wenn er springt, ganz sicher weg“, fügte Schwester Christin an und Freundin Magdalena drückte ihrem Marc nur ganz fest die Daumen.
Die offiziellen Vorflieger kamen durchaus nicht alle auf die Weiten des Rohwein-Quartetts. „Ihr müsst uns mehr Anlauf geben“, meinten sie, dass die Spur zwar perfekt sei, aber zu langsam für weite Flüge an diesem Tag. Wie weit es aber dennoch gehen konnte, bewies der Österreicher Thomas Thurnbichler, der gleich den ersten Flug bei immerhin 190 Metern landete.